Heimat im Glas – Honig
Alle meine Honige sind unbehandelt und reine Naturprodukte. Ich lasse den Honig lediglich nach dem Schleudern durch ein Sieb laufen. Nach einigen Tagen Ruhe bildet sich auf dem Honig eine Schaumschicht, die aus kleinsten Wachsteilchen, Honig und Sauerstoff besteht. Diese Schicht schöpfe ich ab und benutze sie privat zum Kochen und Backen. Mein Honig ist also nicht gefiltert, er enthält noch kleinste Wachsteilchen und Pollen. Das sieht man teilweise auch bei flüssigen Sorten. Sie sind eben nicht so durchsichtig wie Honige aus einer industriellen Verarbeitung.
Als nächstes wird der Honig schonend gerührt, wodurch er fein und gleichmäßig kristallisiert. Das Resultat ist leckerer, cremiger Honig mit einem schönen Schmelz. Anders als in großen Imkereien biete ich keine Sortenhonige an. Das liegt vor allem daran, dass, sobald eine Honigsorte auf dem Etikett steht, auch garantiert werden muss, dass diese Sorte im Glas ist.
Eine Analyse durch ein Labor ist für meine kleine Imkerei unverhältnismäßig teuer. Daher schreibe ich in der Regel aufs Glas wo meine Bienen den Honig gesammelt haben. So bekommst du eine Idee vom Geschmack, oder du probierst einfach, welcher Honig dir schmeckt. Denn meist ist er jedes Jahr ein wenig anders – eben ein Naturprodukt.
Honigangebot aus der Saison 2023:
Frühjahrshonig gab es diese Saison reichlich. Gesammelt wurde er von meinen Bienen in Glandorf an Familie Von der Landwehrs Wildblumenfeldern und in der benachbarten Obstplantage. Bei mir zu Hause in Lienen legen sie etwas weitere Flugstrecken zurück. In unserem Garten ist es schwer, eine Blüte ohne Biene zu finden, und meine Schwiegermutter freut sich jedes Jahr über bestens bestäubtes Obst und Gemüse. Und wie schmeckt der Honig? Lecker! Der fast weiße Honig hat ein zurückhaltendes, mildes, blumiges Aroma. Ich habe ihn cremig gerührt, und er hat einen tollen, zarten Schmelz.
Frühjahrshonig, gesammelt am Rapsfeld bei Familie Temme Winter in Hagen a.T.W. Hier waren meine Bienen zur Rapsblüte zu Gast und haben sicher neben Raps auch die Obstbäume auf den umliegenden Rinderweiden besucht. Geschmacklich ist der Honig vom Rapsfeld ähnlich wie der Frühjahrshonig aus Lienen und Glandorf. Der fast weiße Honig hat ein sehr mildes Aroma mit einer ganz leichten Kohlnote im Abgang. Der Schmelz ist fantastisch feincremig, und der Geschmack bleibt lange im Mund.
Sommerhonig aus Niederlausitzer Robinienwäldern – für diesen Honig begebe ich mich mit meinen Bienen auf große Reise. Einmal im Jahr fahre ich einige meiner Völker in die Niederlausitz. Hier ist gutes Timing gefragt, denn die Robinie blüht nur etwa 10-14 Tage. Ist man eine Woche zu spät, kann man sich die Anreise praktisch sparen, und regnet es viel, war die Reise auch für die Katz. Dieses Jahr bin ich leider nicht ganz passend angereist und habe einige gute Tage verpasst. Das merkt man direkt am Ertrag. Sehr schade, denn die Qualität ist dieses Jahr richtig gut. Der Honig ist sortentypisch hell, durchsichtig und klar. Er schmeckt angenehm blumig mit einer zurückhaltenden dezenten Süße. Von der Konsistenz erinnert er an Bonbonmasse.
Sommerhonig aus Lienen und Glandorf, mein Sorgenkind dieses Jahr. Der Ertrag war gut, aber der Honig ist untypisch hell. Wenn der cremige Sommerhonig direkt neben dem Frühjahrshonig steht, ist er nur eine Nuance dunkler. Und ich habe doch einige Kunden, die meinen Sommerhonig mit den Worten: „…den dunklen“ einkaufen. Das wird schwierig dieses Jahr. Geschmacklich gibt es nichts zu meckern. Der Sommerhonig ist zwar ebenfalls mild, aber hat doch eine würzigere Aromatik als die Frühjahrshonige. Vermutlich eine Mischung aus Wildblumen, Blatthonig und Himbeerblüten, zumindest gab es davon reichlich in der Umgebung. Beim Rühren habe ich mir wieder viel Mühe gegeben, und so ist er im zweiten Anlauf endlich cremig und zartschmelzend geworden. Perfekt auch zum Kochen und Backen.
Sommerhonig aus dem Teutoburger Wald, gibt es von 2 Völkern, die ich für die Zucht in den Wald gestellt habe. Hier war es im Sommer angenehm vom Klima, sodass die Völker mir auch in der Hitze problemlos Zellen angepflegt haben. Und siehe da, sie haben auch schönen dunklen Honig in den Waben eingetragen. Diesen Honig habe ich separat geschleudert. Er ist dunkel und flüssig mit einem kräftigen, würzigen Honigaroma. Von der Konsistenz erinnert er auch an Bonbonmasse, sodass er, auch wenn er flüssig ist, nicht so schnell vom Brot läuft. Leider habe ich von diesem Honig nicht viel.
Sommerhonig aus Wasgauer Edelkastanienwäldern ist wohl der außergewöhnlichste Honig in meinem Sortiment. Auch von diesem Honig habe ich nicht viel geerntet. Ein Freund hat 2 Völker von mir mit ins Wasgau genommen, dort sind sie fleißig in die Blüten der Edelkastanie geflogen. Der Honig ist sehr speziell, süß, klar und flüssig, aber mit einer herben bis bitteren Note im Abgang. Dadurch ist das Aroma sehr würzig, erinnert ein wenig an angebranntes Karamell. Ein sehr komplexer Geschmack, der lange im Mund bleibt. An diese Rarität kommt man als Kunde nur sehr selten im Handel. Diesen Honig liebt man oder man hasst ihn.
Sommerhonig von der Insel Wangerooge, eine weitere Rarität. Der Grund: Auf der Insel ist die Bienenhaltung untersagt. Nur für Zuchtzwecke werden auf den Ostfriesischen Inseln Bienen gehalten. Ein bisschen Nordseesommer bekommst du bei mir, cremig abgefüllt und zartschmelzend, ein würziger Genuss. Auch wenn man den Strandflieder dieses Jahr nicht dominant herausschmeckt.
Wusstest du, dass bei mir nicht nur jede Sorte, sondern auch jede Charge unterschiedlich schmeckt? Gut, die Unterschiede sind teilweise so winzig, dass selbst ich sie nur im direkten Vergleich herausschmecke. Aber sie sind da. Denn ich schleudere die Honigwaben der Völker nacheinander ab, rühre sie im Eimer cremig, und von dort kommen sie direkt ins Glas. Klar, so wird auch ein bisschen vermischt, aber es wird eben nicht alles in ein riesiges Fass gekippt und zu einer Einheitsmasse vermengt. Oder gar mehrere Honige gemischt, um einen immer gleichen Geschmack zu erhalten. Mein Honig ist immer ein bisschen anders… halt ein Naturprodukt.
Bienenwachs
Bienen produzieren ihr eigenes Wachs. Bei mir bekommst du neben Honig auch Bienenwachs für Kosmetik, Seifen, Bienenwachstücher oder Kerzen. Die Pastillen sind leicht zu portionieren und Kerzen aus den Pastillen brennen sauber ab. Bitte beachte, dass Kerzen und Teelichter aus Bienenwachs heißer abbrennen und mehr Sauerstoff benötigen als handelsübliche Parafinteelichter. Das kann zu Problemen z.B. im Stövchen führen. Echtes Bienenwachs ist auf dem Weltmarkt seit Jahren dermaßen gefragt, dass die Preise steigen und steigen. Das führt immer wieder dazu, dass Bienenwachs mit billigeren Wachsen vermischt und gestreckt wird. Für Imker ist das ein riesen Problem, da die meisten von uns den Bienen Rähmchen mit Wachs-Mittelwände ins Volk hängen. Diese Mittelwände sorgen dafür das die Bienen schön ordentlich in den Rähmchen bauen. Nur so kann ich als Imker meine Bienenvölker kontrollieren ohne ihr mühselig erbautes Wabenwerk zu beschädigen.
Wenn diese Mittelwände nun aus gestrecktem Wachs sind schmilzt an warmen Sommertagen alles in sich zusammen und die Bienen verbrausen in einer klebrigen Wachsmasse. Daher lege ich großen Wert auf einen eigenen Wachskreislauf und lasse mein Wachs bei teuto-wabe.de reinigen und zu Mittelwänden umarbeiten. Alles was ich nicht benötige wird zu Pastillen und Kerzen verarbeitet.
Solltest du Mittelwände im Zandermaß benötigen, sprich mich gerne an. Ich habe meistens Mittelwände aus eigenem Wachs auf Lager.
Bei mir bekommst du das ganze Jahr Pastillen aus Bienenwachs und auch handgefertigte Kerzen.
Bienenköniginnen und Bienenvölker
Imker bekommen bei mir Königinnen der Rassen Buckfast und Carnica, Zuchtstoff, Wirtschaftsvölker, Jungvölker und Kunstschwärme. Für weitere Informationen besuche westfalenbiene.de